Der Nabel im Kontext der myofaszialen Anatomie nach Myers
– eine KI- unterstützte Studie
Aus Sicht von Thomas W. Myers, dem Autor von Anatomy Trains, hat der Nabel eine zentrale Bedeutung als struktureller, funktioneller und energetischer Mittelpunkt des Körpers.
Hier die Rolle des Nabels im Kontext seiner myofaszialen Anatomie:
1. Zentraler Punkt der Deep Front Line (DFL)
Die Deep Front Line ist die tiefste myofasziale Bahn im Körper – sie verläuft vom Fußgewölbe über:
- die Adduktoren,
- den Psoas major (direkt hinter dem Nabel!),
- das Zwerchfell,
- bis hinauf zur Zungenbasis und Kopffaszien.
Der Nabel liegt direkt im Zentrum dieser Linie, im Übergangsbereich von Bauchhöhle und Lendenwirbelsäule.
Funktion:
- Stabilität der Körpermitte (Core)
- Steuerung von Atmung, Aufrichtung und Organfunktion
- Integration von Bewegung zwischen oberem und unterem Körper
2. Kreuzungspunkt funktioneller Linien
Myers beschreibt auch diagonale Functional Lines, die:
- von Schulter zu gegenüberliegender Hüfte verlaufen,
- im Bereich des Nabels gekreuzt werden.
Beispiel:
- linker Brustmuskel → rechte Bauchmuskeln → rechter Oberschenkel
- Hier dient der Nabel als Koordinationszentrum für kraftvolle, diagonale Bewegungen (z. B. Werfen, Drehen, Sprinten).
3. Myers über den Nabel als Zentrum von Körperwahrnehmung
In seinen Seminaren und Texten betont Myers, dass:
- der Bereich um den Nabel oft faszial „vergessen“ ist,
- Menschen oft wenig bewusste Kontrolle oder Wahrnehmung dort haben,
- Rückenschmerzen, Haltungsprobleme oder Atemeinschränkungen ihre Ursache im mangelhaft integrierten Nabelzentrum haben können.
Therapeutisch bedeutet das:
- den Nabelbereich faszial zu lösen (z. B. durch Myofascial Release oder Rolfing),
- die tiefe Core-Muskulatur zu aktivieren (Psoas, Transversus abdominis, Zwerchfell),
- den Nabelbereich wieder in das Körperbewusstsein zu integrieren.
4. Symbolisch und funktionell – das Zentrum des „Tensegrity“-Modells
Myers sieht den menschlichen Körper als Tensegrity-Struktur (Spannungs- & Drucksystem).
Der Nabel liegt genau im Zentrum dieser architektonischen Spannungseinheit.
Das bedeutet:
- Er ist kein „passiver Punkt“, sondern ein aktives Zentrum,
- entscheidend für die Verteilung von Kräften im ganzen Körper.
