Die Prager Schule & meine Einladung – Wurzeln und Zukunft der Manuellen Medizin
Nachwort zu meinen Seminaren im Mai 2015 in Prag
Die moderne Manuelle Medizin verdankt ihre tiefgreifende Entwicklung nicht zuletzt einer herausragenden Persönlichkeit: Dr. Karel Lewit (1916–2014) – Neurologe, Rehabilitationsmediziner und Mitbegründer der weltberühmten Prager Schule.
Lewit war ein medizinischer Pionier, der das Bewegungssystem nicht isoliert, sondern als funktionelles Ganzes verstand. Er erkannte früh, dass viele Schmerzsyndrome und Bewegungseinschränkungen keine rein strukturelle Ursache haben, sondern auf funktionellen Störungen im neuromuskulären System beruhen. Gemeinsam mit Vladimir Janda und Václav Vojta legte er die Grundlagen für eine integrative Diagnostik und Therapie, die neurophysiologische Zusammenhänge, Haltungsmuster und muskuläre Dysbalancen in den Mittelpunkt stellt.
Anstelle einer rein bildgestützten Diagnostik forderte Lewit eine präzise klinische Funktionsuntersuchung. Seine Devise war klar:
„Behandle den Menschen, nicht das Bild.“
Seine sanften, aber gezielten manuellen Techniken, sein feines Gespür für Ursache-Wirkungs-Ketten und sein interdisziplinärer Blick beeinflussen bis heute die manuelle Medizin weltweit.
Es ist mir eine große Ehre und persönliche Freude, auf Einladung von SchülerInnen der Prager Schule meine Erkenntnisse und Arbeitsweise der Integralen Orthopädie dort zu präsentieren. Diese Einladung verstehe ich als Bestätigung für meinen Ansatz, klassische Methoden der manuellen Medizin mit traditionellen und modernen Erkenntnissen aus funktioneller Medizin, Körpertherapie und integrativer Diagnostik zu verbinden.
Karl Levit war mein Lehrer und erstes berufliches Vorbild in der Arbeit mit dem Körper. In der Begegnung mit der Prager Schule sehe ich nicht nur eine Rückkehr zu meinen Wurzeln in der sanften, manuellen Therapie, sondern auch eine Möglichkeit, dass was ich von Karl Levit, Artur Pauls und Anderen gelernt und in vierzig Jahren orthopädischer Praxis weiterentwickeln durfte, zurück und weiter zu geben im Rahmen einer gemeinsamen Vision: den Menschen in seiner Ganzheit zu begreifen – mit Klarheit, Tiefe und Respekt vor der inneren Ordnung des Körpers und des Lebens.
Ich bin begeistert von der tiefen Sensibilität der SeminarteilnehmerInnen, ihrer wachen Präsenz und ihrer Bereitschaft, sich unvoreingenommen für ein neues Verständnis von der Funktionsweise des Menschen zu öffnen und dieses direkt in ihre Arbeit zu integrieren. Ich freue mich sehr auf die geplante, zukünftige Zusammenarbeit mit regelmäßigen Seminaren in Prag und anderen Städten und
ich danke den Menschen, die diese Begegnung möglich machen.
Nachwort der Seminarleitung zu meiner Arbeit 
Ich denke, Ihre Arbeit ist eine therapeutische Revolution. Und Ihre Ruhe, Freude, Verspieltheit, Ihr Flow, Ihre Menschlichkeit … ergeben eine faszinierende Kombination.

Themen dieses Kapitels

Inhaltsverzeichnis

Praxis-Website
von Dr. Khalil Kermani

Zur Website >>