1. Faszien, unser unbekanntes Wahrnehmungs- und Kommunikationsorgan
Faszien umhüllen und verbinden alle unsere Organe, Muskeln, Gelenke, Nerven und Gefäße.
Während sie unserem Bewegungsapparat dynamische Stabilität verleihen, bilden sie gleichzeitig als dreidimensionales Netzwerk von Spannungsverbindungen das empfindlichste Wahrnehmungsorgan und Informationsleitungssystem in unserem Bewegungsapparat und möglicherweise in unserem Körper. Das Fasziensystem hat dabei die kristallinen Eigenschaften eines großen Flüssigkeitskristalls, der ständig seine Struktur verändert und wie ein Sender und Empfänger, elektromagnetische Wellen erzeugt und auf solche reagiert.
2. Der geheimnisvolle Raum zwischen unseren Zellen: die Matrix unseres Fasziensystems
Dieses Grundsystem umfasst die extrazelluläre Matrix (EZM), den Flüssigkeitshaushalt (Blut, Lymphe, Interstitium) sowie nervale und hormonelle Steuermechanismen.
Der Raum, in dem diese faszialen Verbindungen in einer lymphartigen Flüssigkeit schwingen, der sogenannte Zwischenzellraum, bildet das, alle unsere Zellen verbindende Kommunikationssystem, das sogenannte Grundsystem, die Matrix.
Hier treffen sich auch die Ausläufer des Blut-, Lymph- und Nervensystems, insbesondere auch die Endäste des Sympathikus.
Die Matrix spielt aber nicht nur eine grundlegende Rolle für Stoffwechsel- und Immunsystem, Regulation und Informationsleitung. Sie bildet aus meiner Sicht wahrscheinlich auch einen Teil unseres Unterbewusstseins oder Unbewussten und verbindet dieses auch mit den unser Bewusstsein repräsentierenden Anteilen unseres Gehirns.
3. Übung: Faszienankerpunkte und Meridiane
Um Ihnen eine Vorstellung vom Energie- und Informationsfluss in den faszialen Meridianen zu geben, schlage ich Ihnen eine kleine Übung vor:
Ertasten Sie bei sich bei angebeugten Beinen oder besser noch bei einem Partner im Liegen den Punkt zwischen der Aussenknöchelspitze und der Fersenecke. Er entspricht dem Akupunkturpunkt Blase 61 und gleichzeitig dem wichtigsten Gelenkpunkt der hinteren faszialen Längsbahnen. Wenn dieser Punkt druckschmerzhaft ist, schieben Sie den leicht gebeugten Fuß probeweise in Richtung der Ferse oder ziehen sie ihn in Richtung der Zehen. Halten Sie die Position, die den Druckschmerz auflöst und einen tiefen Atemzug auslöst und beobachten Sie eine mögliche Ausbreitung von Wärme entlang ihres Beines und ggf. auch die Auswirkung auf Ihren gesamten Körper. Das Gleiche können Sie für die vorderen, faszialen Meridiane wiederholen mit einem Punkt in der Mitte des inneren Fußgewölbes (Milz 4) durch ein Heben und Senken des ersten Mittelfußknochens.
4. Faszien, Stress und das Unbewusste
Stress führt zu Verklebungen und Verdickungen der Faszien und wird allein deshalb schon als Hauptursache für chronische Rückenschmerzen gesehen. Verklebungen, Vernarbungen und Gelenkblockaden können darüber hinaus die faszialen Spannungsverbindungen unterbrechen und wie ein Störsender unseren Körper und unsere Psyche irritieren. In der Neuraltherapie spricht man von Störherden, als Ursache von therapieresistenten Beschwerden und Erkrankungen.
Durch die zahlreich vertretenen, vor allem sympathischen Nervenfasern, besteht eine wechselseitige Beziehung zwischen Fasziensystem und dem vegetativen Nervensystem und damit auch zu unseren Gefühlen sowie den Gefühlen von Menschen und Tieren in unserer Umgebung. Das heißt, unser Fasziensystem spielt eine wichtige Rolle bei der Kommunikation von Freude, Trauer, Wut und Stress.
Und es geht noch weiter.
Faszien haben eine enge Verbindung mit unserem äußeren Energiefeld, dem äußeren Qi oder der Aura. Sowohl Faszien als auch Aura reagieren nicht nur auf Stress und Emotionen, sie können diese auch speichern.
Unser Unbewusstes sitzt nicht nur im Gehirn, sondern auch im Bauch- und Herzhirn, im Fasziensystem und in unserer Aura.
Als Therapeut erfahre ich regelmäßig zusammen mit meinen Patienten bei der Entlastung von Faszien und Aura nicht nur eine vegetative und fasziale Ganzkörperentspannung mit Auflösung der Beckenverwringung, sondern auch die Freisetzung von Emotionen, die im Keller des Unbewussten als unverarbeitete, unharmonische Schwingungen unseren Körper, unsere Psyche und unser Leben behindern können.
Auch spüren wir einander unbewusst nicht nur über eine subtile Beobachtung der Mimik und der Körperspannung, sander auch, mit und ohne Berührung, über eine Resonanz unserer Fasziensysteme und Auren.
5. Übung: Stress in der Aura
Überprüfen Sie im Liegen die Spannung ihres Hüftbeugers durch maximales Anziehen des gegenseitigen Knies. Hebt sich das gestreckte, meist linke, Bein ab, weist dies auf einen Stresszustand ihres autonomen Nervensystems ( ANS) Nun berühren Sie mit einem Finger nacheinander ihren Nabel, ihren Hals uns so vorhanden ene Narbe. Normalerweise muss sich als Beweis für eine Verbindung von Haut, ANS und Faszien der Hüftbeuger ( und auch eine komplette Beckenverwringung) entspannen. ( Nabel-oder Störherdreflex) Geschieht dies nicht, liegt wahrscheinlich eine übergeordnete Blockade des äusseren Qi’s ( oder der Aura) vor. In diesem Fall müsste sich der Hüftbeuger direkt entspannen, sobald Sie die flache Hand etwa armweit über den Nabel, Hals oder eine störende Narbe halten. ( Störfeld- oder Aurareflex).
Oft spüren Sie dabei auch freiwerdende, nicht verarbeitete und offensichtlich in ihrem externen Energiesystem oder ihrer Matrix gespeicherte Emotionen . Anschließend ist auch ihr Hüftbeuger ( zumindest vorübergehend ) entspannt als Zeichen einer wiederhergestellten Regulationsfähigkeit ihres ANS. Kommt es nach einer Weile erneut zur Anspannung des Hüftbeugers oder der Beckenverwringung führt die Berührung von Nabel, Hals oder einer störenden Narbe direkt zu einer Entspannung.
Näheres unter Integrationsreflexe
6. Faszienkommunikation in Zeiten der Pandemie
Wir leben vom, meist unbewussten Austausch von Schwingungen. Der Wegfall der unbewussten Kommunikation über Mimik, Händedruck und Umarmung gehörte zu den, uns wahrscheinlich am empfindlichsten berührenden Einschränkungen der Maßnahmen während der Pandemie.
Nicht vorhandener Körperkontakt tötet nicht nur Versuchstiere. Er rhat sicherlich auch vielen unserer, zum eigenen Schutz isolierten, alten Mitmenschen die letzten Kräfte ihres Immunsystems und ihres Lebenswillens geraubt.
Die bewusste Wertschätzung des Zusammenseins mit geliebten oder angenehmen Menschen, Tieren, Pflanzen oder Orten sollte eine der Lehren aus diesen Zeiten sein, die wir in unser Leben integrieren.