Elektrosmog – Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Belastung des autonomen Nervensystems
eine KI unterstützte Studie
In unserer zunehmend technisierten Welt sind wir rund um die Uhr elektromagnetischen Feldern (EMF) ausgesetzt – sei es durch Mobilfunkmasten, WLAN-Router, Bluetooth-Geräte oder Stromleitungen. Umstritten ist jedoch, inwieweit diese sogenannten “nicht-ionisierenden Strahlungen”, auch bekannt als Elektrosmog, eine gesundheitliche Relevanz haben. Eine wachsende Zahl wissenschaftlicher Studien deutet darauf hin, dass insbesondere das autonome Nervensystem (ANS) durch diese Dauerbelastung messbar beeinflusst werden kann.
Was ist das autonome Nervensystem?
Das autonome Nervensystem steuert unbewusste Körperfunktionen wie Herzfrequenz, Blutdruck, Verdauung und Schlafrhythmus. Es gliedert sich in den sympathischen Anteil (aktivierend, “Kampf oder Flucht”) und den parasympathischen Anteil (regenerativ, “Ruhe und Verdauung”). Ein ausgewogenes Zusammenspiel beider Systeme ist entscheidend für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden.
Elektromagnetische Felder und das ANS: Was sagt die Wissenschaft?
Mehrere klinische und experimentelle Studien haben gezeigt, dass elektromagnetische Felder das Gleichgewicht im autonomen Nervensystem stören können. Die Herzratenvariabilität (HRV), ein anerkannter Marker für die Funktion des ANS, reagiert sensibel auf EMF-Belastung. Eine reduzierte HRV gilt als Hinweis auf chronischen Stress und ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Beispielhafte Studienergebnisse:
• Hardell et al. (2013) fanden eine signifikante Beeinflussung der HRV bei Menschen, die regelmäßig Mobiltelefone nutzen – insbesondere bei Langzeitexposition.
• Loughran et al. (2005) zeigten in einer Placebo-kontrollierten Untersuchung, dass EMF die Schlafqualität verändern und parasympathische Aktivitäten reduzieren können.
• In einer Studie von Thielens et al. (2020) wurde beobachtet, dass selbst schwache Hochfrequenzfelder physiologische Stressreaktionen auslösen können – insbesondere bei EMF-sensiblen Personen.
Klinische Relevanz: Warum wir genauer hinsehen sollten
Auch wenn die Wirkung von Elektrosmog nicht bei jedem Menschen unmittelbar spürbar ist, zeigen die Studien einen klaren Zusammenhang zwischen chronischer EMF-Belastung und vegetativen Dysbalancen – also einer Fehlregulation des autonomen Nervensystems. Typische Symptome reichen von Schlafstörungen, innerer Unruhe und Konzentrationsproblemen bis hin zu Herzrhythmusstörungen oder Blutdruckschwankungen.
Gerade bei Patienten mit unklaren vegetativen Beschwerden, die sich schulmedizinisch nicht eindeutig erklären lassen, lohnt sich ein Blick auf das persönliche EMF-Umfeld.
Was lässt sich tun?
Die gute Nachricht: Elektrosmog ist in vielen Fällen reduzierbar. Erste Schritte:
• WLAN-Router nachts ausschalten oder auf kabelgebundene Lösungen umstellen
• Smartphones nicht direkt am Körper tragen (z. B. in der Hosentasche)
• Elektrosmog-freie Schlafbereiche schaffen (z. B. durch Netzfreischalter)
• Verwendung von Abschirmmaterialien in besonders belasteten Wohnbereichen
Die wissenschaftliche Datenlage zur Wirkung von Elektrosmog ist noch nicht vollständig, aber sie wächst. Besonders das autonome Nervensystem zeigt sich als sensibler Indikator für Belastung. Für eine ganzheitliche Medizin ist es daher unerlässlich, Umweltfaktoren wie EMF nicht nur zu beachten, sondern auch aktiv in Diagnostik und Therapie einzubeziehen.